Kommunismus

Eine meiner Lernenden hat mir das Buch geliehen und natürlich habe ich über Sozialismus und Kommunismus in der Schule gelernt, aber jetzt spreche ich Deutsch und wohne in Deutschland und es fühlt sich ganz anders an, einen Klassiker von hier zu lesen, wie Goethe, Freud und so viele andere.

Ich habe mir wirklich nie vorgestellt, hier zu wohnen und es freut mich wirklich, all mein Wissen über Deutschland oder die deutsche Kultur zu recyceln, oder besser gesagt, darüber wieder zu reflektieren.

Zum Beispiel, ich habe das Tagebuch von Anne Frank gelesen als ich 13 oder so war. Heutzutage plane ich, es wieder zu lesen und die ganze Geschichte spricht mir ganz anders als vorher.

Ich mache eine Rezension von dem, was ich gelesen habe und gebe auch mein Bestes, die Ideen hier, die eigentlich sehr komplex sind, mit euch zu teilen!

Also, das "Manifest der Kommunistischen Partei", verfasst von Karl Marx und Friedrich Engels aus dem Jahr 1848. Dieses historische Dokument, das als Grundlage des modernen Kommunismus gilt, stellt eine kritische Analyse der kapitalistischen Gesellschaft dar und ruft zur Revolution der Arbeiterklasse auf.

Man nennt das hier sogar Marxismus und wahren Kommunismus, oder deutschen Kommunismus - aber eben nur halb Deutschland.

Wir hatten also DDR - Okzident und Kommunisten, und BRD - Orient und Kapitalisten.

Und dazu noch die Hauptstadt Berlin, die auch geteilt wurde.

Mir wurde gesagt, dass dieses Buch in einer leichteren Sprache geschrieben wurde, damit die Leute das lesen können und trotz der schweren deutschen Sprache, habe ich das Ganze sehr gut verstanden und diese Ideen sind sogar weltweit verbreitet. Ich glaube also, dass nicht nur die Ideen, die hier produziert wurden, sondern auch diese Sprache, sehr wichtig zu wissen für die ganze Welt sind. Deutschland ist das bevölkerungsreichste Land Europas und diese Ideen entsprechen genau der Epoche und der Nation.

Am Ende liest man: Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Aber hier übe ich meine größte Kritik und das wäre genau das, Marx und Engels sprechen hier sogar über die Abschaffung der Familie, sie kritisieren viele Dinge in unserer Gesellschaft, die bis heute problematisch sind oder noch schlimmer geworden sind.

Aber sie sprechen leider nicht über Kulturen.

Man sagt: Proletarier aller Länder, vereinigt euch! und trotzdem gibt es kein Kapitel über verschiedene Länder und Kulturen. Geld, Familie und Arbeit sind ganz unterschiedliche Begriffe, abhängig davon, wo man wohnt und was man gelernt hat.

Und das sogar selbst hier in Deutschland. Jede Region, Religion, jede Familie ist ist anders, es gibt einfach zu viele verschiedene Gesellschaftsformen - und Gott sei Dank ist das so.

Man kann nicht über Systeme und Politik sprechen ohne über Menschen, Kulturen, Emotionen, zu sprechen.

Ich gebe ein Beispiel.

Indigene Menschen in meinem Land haben in Kommunen gelebt, sie haben alles geteilt, jede Aldeia, Povo, Tribo, jedes Volk hatte seine Regeln, Kannibalismus war eine Sache, viele tabus, damals für sie mehrere Frauen zu haben war normal, ein Kind wurde von allen erzogen, es gab keine Arbeit oder Unternehmen oder das Konzept von Geld.

Und Europa brachte das alles zu uns. Das hier zu lesen, fühlt sich einfach blöd an. Und einen Lebensstil vorzuschlagen, der eigentlich schon existiert, scheint so heuchlerisch aus. Die Autoren hatten fast 300 Jahre zwischen der Entdeckung Brasiliens und der Erstausgabe dieses Buches, und Deutschland war nicht der große Kolonisator meines Volkes, aber es geht nicht nur um Brasilien und Deutschland hier, sondern um alle Länder, so wie die Autoren es sich gewünscht haben.

Das ist dann ein Traum, eine Utopie, die zu spät geträumt wurde.

Was wir jetzt brauchen, sind neue Träume und Dekolonisation.

Einige der positiven Aspekte des Kommunismus umfassen die Abschaffung der Klassenunterschiede, da alle Eigentümer würden. Dies würde zu einer gerechteren Verteilung von Ressourcen führen. Zudem würde der Kommunismus theoretisch die Ausbeutung der Arbeiter beenden, da es keine Unternehmer gäbe, die auf Kosten der Arbeiter Profit machen. Darüber hinaus könnte der Kommunismus zur Beseitigung der Armut beitragen, da die Ressourcen und der Wohlstand einer Gesellschaft gleichmäßig verteilt würden.

Einige der negativen Aspekte des Kommunismus beinhalten mangelnde wirtschaftliche Freiheit und Individualismus. Im Kommunismus gibt es wenig Raum für private Unternehmen oder Wettbewerb, da die Regierung die Kontrolle über die Produktion und Verteilung von Ressourcen hat. Dies kann zu Ineffizienz führen und Innovationen behindern. Darüber hinaus kann die Abschaffung der Klassenunterschiede dazu führen, dass Individuen weniger motiviert sind, hart zu arbeiten oder ihre Fähigkeiten zu verbessern, da sie unabhängig von ihrer Leistung denselben Lohn erhalten.

Was meiner Meinung nach ganz falsch ist, weil - Schließlich hat die Umsetzung des Kommunismus in der Vergangenheit oft zu autoritären Regimen geführt, die die Bürgerrechte einschränken.

Am Ende bin ich eine idealistin, mehr als 50% von was ich mache ist nicht bezahlt. Und egal woher ich komme oder wo ich jetzt wohne, ich habe einfach viel zu viel Privilegien, und genau deswegen kann ich mir leisten Kunst zu machen, einen Podcast aufzunehmen die mir keine dafür bezahlt, als Deutschlehrerin habe ich ehreamtlich angefangen und fast augegeben, weil die Leute kein Respekt haben.

Leider lass ich mich nicht mehr träumen, wenn das nciht ein gemeinsam Traum ist. Und gemeinsam zu sein ist hier das Problem, Menschen sind unterschiedlich. Und als ich in Deutschland angekommen bin, habe ich doch gesehen wie unterschiedlich und getrennt menschen sein können, selbst wenn sie in der nähe von einander wohnen.


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